Arpa Dopia (italienische Barockharfe auch Doppel- oder Trippelharfe)

Arpa Dopia (italienische Barockharfe auch Doppel- oder Trippelharfe)

In Italien setzen sich bei Renaisanceharfen oder Barockharfen paralelle Saitenreihen mit 2 und später 3 Reihen durch (Arpa Doppia, Arpa Tripla oder Arpa tre registri). Dabei befinden sich außen links und rechts jeweils 2 diatonische Saitenreihen in der Mitte eine chromatische Reihe. Die Barockharfe war mit ca. 75 Saiten bespannt und die 2 mittleren Oktaven wurden 3 Reihig ausgeführt. Die Basstöne erreichten das sogenannte Moteverdi G (für das Harfensolo der Oper Orfeo) Die Barockharfe erreichte Höhen bis zu 2,20m.
Das Verbreitungsgebiet war von Sizilien bis Wales im 16. Jahrhundert Flandern. Die Blüte erreiche die Trippelharfe in Neapel des 16 und 17 Jahrhunderts und später in Rom. (Vergeleiche Historische Harfen Ed. Heidrun Rosenzweig Artikel von Mara Galassi Seite 60ff). Auch hier wurde als Saitenmaterial fast ausschließlich Naturdarm verwendtet, sehr selten auch Saide oder Metall. Die Arpa Dopia war fester Bestandteil des Continuo der Brockorchester in Italien des 17 Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert vergrößerte sich der Resonanzkörper zu fast unförmigen Ausmaßen (siehe Ausstellung germanisches Museum Nürnberg und Instrumentenmuseum Rom) und kam dann gänzlich aus der Mode.

Die heutigen Nachbauten beziehen sich auf erhaltene Exemplare im Instrumenten Museum Bolognia und Modena seltener auf die Babarini Harfe im Instrumenten Museum Rom. (Harfenbauer: Tim Hobrough Schottland, Simon Capp England, Chris Barlow England, Rainer M. Thurau Deutschland)