Frühbarocke Avantgarde am Hof der Salzburger Erzbischöfe um 1600
Die Tradition des Liederabends wird mit dem Programm auf die Frühbarockmusik übertragen. Bei der Interpretation steht das von und für Francesco Rasi komponierte Vokalrepertoire im Mittelpunkt, ergänzt mit Ritornellen aus Claudio Monteverdis Oper Orfeo arrangiert für Tripelharfe.
Das Anliegen der Musiker ist es, die lebendige Musikkultur des frühen 17. Jh.s in Salzburg in vorzustellen. Die damals starke Verbindung mit der italienischen Musik und Theaterkultur machte Salzburg zu einer der Hochburgen der Frühbarockmusik. Es waren eine Vielzahl an Komponisten, die direkt im Auftrag des Erzbischofs Werke verfassten, oder ihm Kompositionen widmeten. Die Musik war aus dem höfischen Leben dieser Erzbischöfe nicht wegzudenken. „Musik weckte den Fürsten, Musik begleitete ihn zur Tafel, Musik scholl auf seinen Jagden, Musik beflügelte seine Andacht in der Kirche, Musik wiegte ihn in balsamischen Schlummer“.
Das Interesse des Fürsten für Musik und Theater machte seine Residenz zu einer der frühesten Pflegestätten der italienischen Oper. Er war bekannt mit Francesco Rasi (1574-1621), einer der gefragtesten Tenöre der Monteverdi-Zeit, gleichzeitig Theorbenspieler und Komponist, der damals eine zentrale Stelle im Musikleben Italiens einnahm und in Mantua im Jahre 1607 bei der Uraufführung den “Orfeo” in Claudio Monteverdis gleichnamiger Oper verkörperte. Im Jahre1614 kam Rasi nach Salzburg und widmete dem frisch amtierenden Erzbischof Marcus Sitticus eine Handschrift mit eigenen Kompositionen, betitelt mit “Musica da Camera e di Chiesa”.
D die Künstler stellen diese Handschrift vor und können, durch die glückliche Fügung des Zugangs zu neuen Rasiliedern aus der Bibliothek des Klosters St. Peter in Salzbug, die Handschrift mit weiteren Liedern des Tenors, Francesco Rasi, für Stimme und Continuo ergänzen.
Virgil Hartinger Tenor
Ana Zauner-Pagitsch Tripelharfe