Die in Spanien weit verbreitete Harfe wurde im 16. Jahrhundert durch die Spanier in Lateinamerika eingeführt – sie war damals in Europa ein Modeinstrument. Das Instrument vorlor im Laufe ihrere Entwicklung die Pentatonische Saitenreihe und ist heute ein diatonisches Instrument ohne Umstimmvorichtungen und mit Nylonsaiten bespannt. Die Harfe ist heute in Südamerika weit verbreitet und Harfenmusik ist Teil der Folklore in verschiedenen Ländern Lateinamerikas.
Besondere Beliebtheit genießt dieses Instrument in Paraguay und in Venezuela . Die typische Paraguay Harfe hat 36 Saiten und ist etwa 150 cm hoch, der Abstand zwischen den Saiten beträgt etwa 1 cm. Die Schallöffnungen befinden sich auf der Rückseite des Instrumentes.
Die Venezolanische Harfe Arpa llanera ist grösser, durchschnittlich etwa 160 cm, hat 32 Saiten, die Seitenabstände betragen 1,4 cm und die Schallöffnungen befinden sich auf der Vorderseite des Instrumentes, auf dem Resonanzboden. Die Arpa llanera wird ebenso in Kolumbien gespielt.
Die in den Anden , den Bergen Südamerikas, verbreitete Harfe besitzt einen sehr breiten Resonanzkörper und hat 34 Saiten. Die Peru anische Harfe, speziell populär in der Region Ayacucho (Peru)|Ayacucho . In Chile , Ecuador und Bolivien ist die Harfe nicht unbekannt, verliert aber mehr und mehr an Bedeutung. In Mexiko ist die Harfe in der Provinz Veracruz populär, sie wird dort aber mehr zur Begleitung und nicht als Soloinstrument benutzt. Das berühmte Lied „La Bamba“ ist ursprünglich ein Harfenlied.
Entsprechend der weiten Verbreitung dieses Instruments in Südamerika gibt es verschiedene Musikstile die auf diesem Instrument wiedergegeben werden. Venezolanisch/Kolumbianische Harfenmusik ist sehr rhythmisch und vom heißen Klima der tropischen Tiefebenen beeinflusst. Traditionell wird dazu auch gesungen (zum Teil Sprechgesang ) und die Harfe wird vom Cuatro , der Maracas (Rumbakugel) und von einem Bass begleitet. Paraguayische Harfenmusik ist sehr melodiös und melancholisch. Sie wird mit Guitarre , Requinto (Kleine Guitarre) und manchmal mit Akkordeon begleitet. Andenmusik fußt auf der Pentatonik der Inka s, ist oft schwermütig und wird von Europäern mit ihrem ständigen Wechsel von Moll – zu Dur -Klängen als leicht traurig empfunden.
Südamerikanische Harfen werden mit den Fingernägeln gezupft.